Deutsches Gehörlosen Sportfest in Berlin
31 Schleswig-Holsteinen waren dabei

von Alfred Schild (Fotos: A.Schild, A.Bauer und N.Binkowski)
26. Juli 2012

31 Teilnehmer aus Schleswig-Holstein waren beim Deutschen Gehörlosen-Sportfest in in der Bundeshauptstadt dabei.

Am Mittwochnachmittag, den 6. Juni fuhren die Sportlich der Badmintongruppe mit dem Auto nach Berlin. Am Donnerstag kamen die Dart- und Schwimmsportler nach.

Das Brandenburger Tor - Das Wahrzeichen von Berlin

Alle verbrachten die weiteren Tage in einem Hotel, der zentral zwischen Sportzentrum, Bahnhof liegt.

Badmintongruppe:
Die Sportler mussten zwei Tage, nämlich am Donnerstag und am Freitag, spielen und um Medaillen kämpfen. Der Fußmarsch von der S-Bahn-Station bis zur Halle ist leider meilenweit. Damit sie nicht vor dem Spiel erschöpft sind (Badminton ist eine körperlich anspruchsvolle Sportart), wurden die Spieler deshalb mit zwei Autos chauffiert. Der Vorbereitungstraining war gut und die Kämpfe verliefen gut.

Unsere Favoritin Svenja Klopp, HSC Schleswig, war die Königin des Badmintonsports in der Frauengruppe. Mit zwei Gold- und eine Silbermedaille im Einzel, Doppel und Mixed konnte sie ihre Erfolge verbuchen.

Zusammen mit Svenja Klopp durfte die frisch gebackene Mutter Nicole Lorenzen über den Gewinn des Meistertitel im Damendoppel freuen.

Björn Rodehau dagegen ging leider trotzt mehrfacher Einsätze und großer Kampf im Einzel, Doppel und Mixed leer aus. Da war die Konkurrenz für ihn einfach eine Nummer zu groß um die ersehnte Medaillen zu bekommen. Seine niedergeschlagene Stimmung konnte man ihn im Gesicht ablesen.

Volle Hochachtung erhielt Nina Binkowski für ihren unermüdlichen und schmerzvollen Einsatz. Unter Schmerzen aufgrund der Verletzung biss sie die Zähne zusammen und für sie zählte: Dabei sein ist alles!

Die jüngste in der Badmintongruppe, Laura Czuberny freute sich über den vierten Platz im Einzel und im Damen-Doppel, die sie zusammen mit der Partnerin Nina Binkowsky erzielte.

Alfred Schild, der Organisator der Gruppe und Zuschauer, ist über den Fortschritt der Spieler erstaunt. Die verbesserte Technik brachte zwei Gold und drei Silbermedaillen.

Die Schleswig-Holsteiner

Dartsport-Gruppe
Auch für sie waren zwei Wettkampftage, Freitag (Vorrunde) und Samstag (Finalrunde), im Programm. Zudem mussten sie in der alten Sporthalle, die noch nach "DDR-Luft" roch, antreten. So oder so, sie mussten durch und daraus das Beste machen. Alfred, der Zuschauer, verfolgte fast mit "Atemnot" die harten Wettkämpfe der HSC-Mannschaft.

Eine sehr hohe Herausforderung für die Dart-Kämpfer. Gute Überlegungen und Taktik. Eine ruhige Hand und scharfe Augen waren notwendig um an die begehrenswerte Medaillen zu kommen.

Am Ende sprang für die erste Mannschaft des HSC Schleswig eine Bronzemedaille und für die zweite Mannschaft, ebenfalls HSC Schleswig, der 7. Platz heraus. Trotzt widriger Umstände in der Sporthalle. Den Lob haben sie sicherlich verdient.
Der Topspieler des HSC, Markus Kothe, holte die Goldmedaille für den Wurf "Highscorer". Insgesamt sprang aus der Dartsportgruppe eine Gold- und eine Bronzemedaille raus.

Schwimmsportgruppe:
Wie bei der Dartsportgruppe mussten die SchwimmerInnen am Freitag und Samstag antreten und um die Medaillen schwimmen. Diese Gruppe war am erfolgreichsten und brachte im wahrsten Sinne des Wortes ein Medaillenregen. Sage und schreibe 26 Medaillen waren die Ausbeute der SchwimmerInnen. Die weibliche Jugendmannschaft des HSC Schleswig, holte zweimal Gold füpr die Staffel (4 x 50m Freistil und Lagen).

Anna Schimanski holte im Einzel 6 Medaillen und im Staffel erschwomm sie noch 2 weitere Medaillen.

Die jüngste in der Gruße, Malin-Christa Schulz durfte sich über die erschwommenen zwei Medaillen im Staffel freuen.

Der Trainer des HSC, Andre Gavanza, früher Spitzensportler, hat sich für die jugendliche SchwimmerInnen viel Mühe gegeben. Er selbst nahm an den Schwimmwettkämpfen der Männer in der Altersklasse II teil und brachte vier Goldmedaillen im Einzel (100m Schmetterlin, 100m Lagen, 50m Freistil und 50m Schmetterling) in den Medaillentopf. Sein Bruder Waldemar trug auch zu dem Medaillenregen bei und warf eine Goldmedaille und drei Silbermedaillen in der Altersklasse I der Männer in den Topf.

Andreas Bauer, der kommissarische Schwimmleiter des HSC und Anja Embke, die Betreuerin der weiblichen Schwimmgruppe verfolgten die Erfolge der SchwimmerInnen.

Frank Schimanski, als Zuschauer seiner beiden Töchter, die an den Wettkämpfen teilnehmen, war dabei.

Anschließend machten die Gruppe und andere nach den Wettkämpfen bei dem Sportfest einige Programme mit. Das waren die Besichtigung des Brandenburger Tors, die Marschfeier des DGSF, mitfiebern beim Frauen-Fuball im Olympia-Stadion.

Da noch kein Verein für die Austragung des nächsten Sportfestes beworben hatte fand keine Übergabezeremonie statt. Am Abend wurde bei der Abschlussfeier die "Deaf Sport Night" gefeiert. Darin erlebten wir die Show des gehörlosen Tanzstars Tobias und die finnische Musik-Gruppe Signmark mit einem gehörlosen Sänger, der die Songtexte in Gebärdensprache "singt".

Darin wurden Großleinwände aufgestellt und zeigte die Live-Übertragung des EM-Spiels Deutschland - Portugal.

Manche kamen spontan aus Schleswig-Holstein und waren bei der Abschlussfeier dabei.

So schön die Erlebnisse mit sportlichen Höhepunkten waren und an dem einige Sportler aus Schleswig-Holstein Medaillen gewannen, gab es auch negative Kritikpunkte. Die Organisation des Gehörlosen-Sportverbandes Berlin-Brandenburg haben vieles gut gemacht. Leider waren die Sportstätte auch weit auseinander. Trotz guter S- bzw. U-Bahnverbindungen musste man den Rest zu den Sportstätten sehr weit laufen, manchmal eine viertel Stunde lang. Die Bewirtung im Hotel, wo wir wohnten, war jedoch toll.

Mit 33 Medaillen, die die Sportler vom HSC Schleswig, 27 davon sind Leistungsträger errungen haben, stellen für uns ein zufrieden stellendes Gesamtergebnis dar.

Mit der Regionalbahn fuhren wir zurück nach Schleswig. Während der langen Fahrt nach Hause erzählten wir verschiedene lustige Witze und lachten viel dabei.

Im Gesamten war der Sportfest für uns eine schöne Erinnerung und freuen uns auf das nächste Sportfest im Jahr 2016. Wo dieses stattfinden wird, darauf sind wir gespannt.

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